Notfälle beim Kleintier erkennen und richtig einschätzen:
In der Notfall-Situation ist es wichtig richtig zu reagieren und eine Erstversorgung vorzunehmen. In den meisten Notfällen ist eine tierärztliche Versorgung nötig, jedoch kann die Einschätzung durch einen ersten Check von Vitalparametern erleichtert werden.
Beachte jedoch, dass selbst das liebste Tier unter schmerzen kratzen, beißen oder auch die Flucht ergreifen kann.
Eine Bestimmung der Temperatur ist relativ einfach mit einem handelsüblichen Thermometer durchzuführen und ein guter Wert für die erste Einschätzung des Allgemeinzustandes des Tieres. Auch kann sich die Temperatur durch den Transport zum Tierarzt oder durch Stress erhöhen. Die Normaltemperatur beim Hund liegt zwischen 37,5 und 39,0°C. Bei der Katze zwischen 38 und 39,3°C. Bei Welpen kann die Körpertemperatur bis zu 0,5 °C höher ausfallen.
Die Schleimhäute und die Kapillarfüllungszeit geben einen ersten Eindruck über die Kreislaufsituation des Tieres und sollten daher wenn möglich kontrolliert werden. Die Farbe der Schleimhaut lässt sich an der unpigmentierten Maulschleimhaut gut erkennen und die Kapillarfüllungszeit kann man, durch das kurze Aufdrücken eines Fingers auf die Schleimhaut, bestimmen. Diese sollte nach 2 Sekunden wieder ihre ursprüngliche Farbe von rosarot wiedererlangt haben.
Dieser kleiner Check-Up hilft Tierbesitzern in der Notfall-Situation zielgerichtet zu handeln und gibt dem Tierarzt schon im Vorwege wichtige Informationen.
Auch ist es ratsam sich eine Hausapotheke für den Vierbeiner zuzulegen. Diese kann auch direkt bei uns in großer und kleiner Ausführung erworben werden.
Enthalten sind jeweils die wichtigsten Utensilien wie ein Fieberthermometer, eine Zeckenzange, ein Flohkamm, Verbandsschere und Verbandsmaterial.
Einige Beispiele zu Notfall-Situationen:
- Augenverletzungen
- Bissverletzungen und Blutungen
- Erfrierungen / Untertemperatur und Hitzeschlag / Fieber
- Kreislaufstörungen und Anfälle
- Insektenstiche und Schockpatienten
- Darmverschlüsse und Magendrehung
- Geburtsstörungen
- Unfälle / Knochenbrüche und innere Verletzungen
- Vergiftungen
Gerade zur Weihnachtszeit ist besonders drauf zu achten, dass Adventskalender, Schokoladenweihnachtsmänner und diverse andere Süßigkeiten aus Schokolade unzugänglich für das Haustier aufbewahrt werden.
Erste-Hilfe Maßnahmen bei Blutungen:
Starke Blutungen sind mit einem Druckverband zunächst zum Stillstand zu bringen. Nach der Versorgung der Blutung muss die Kreislaufsituation des Tieres beobachtet werden. Sorge für ausreichend Wärme durch Decken und stelle dein Tier schnellst möglichst beim Tierarzt vor.
Erste-Hilfe Maßnahmen bei Hitzeschlag:
Bringe das Tier an einen kühlen Ort und sorge für ausreichend Frischluft. Ein Abkühlen sollte nur langsam erfolgen, damit das Tier nicht in einen Schockzustand verfällt.
Biete Wasser an und werde beim Tierarzt vorstellig.
Erste-Hilfe Maßnahmen beim Insektenstich:
Schwellungen an ungünstigen Stellen, wie dem Kopf/ Hals können ein sofortiges Eingreifen erfordern und Atemnot hervorrufen. Als Sofortmaßnahme können Kühlkompressen auf den Stich gelegt werden. Bei Stichen an Kopf und Hals sollte der Tierarzt direkt aufgesucht werden um einer allergischen Reaktion entgegenzuwirken.
Erste-Hilfe Maßnahmen beim Knochenbruch:
Offene Verletzungen mit Wundkompressen abdecken und ggf. auf einer Decke in die Tierarztpraxis transportieren.
Notfälle vermeiden:
Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, damit Notfälle vermieden werden.
Im Straßenverkehr Hunde immer anleinen und an besonders heißen Tagen keine allzu großen Spaziergänge einplanen und niemals im Sommer im Auto lassen.
Im Haus Stromkabel, giftige Substanzen und Pflanzen sichern. Auch sollten Medikamente und schädliche Nahrungsmittel sicher verwahrt werden.
Für Katzen stellen ungesicherte Balkone und Kippfenster eine Gefahr dar. Daher die Katze nicht unbeaufsichtigt lassen, wenn ein Fenster auf kipp steht.