Es gibt Neuigkeiten, wir bieten nun auch eine Blutegelbehandlung beim Kleintier und Pferd in unserer Praxis an. Daher folgt ein Informationsbeitrag zum Thema Blutegeltherapie:
Medizinische Blutegel:
Definition:
Medizinische Blutegel tragen den Status eines Arzneimittels laut Arzneimittelgesetz und unterliegen staatlichen Überwachungen.
Wirkung von Blutegeln:
Diese erfolgt durch die Kombination von Wirkstoffabgabe durch den Biss und dem Aderlass während und nach dem Saugvorgang. Der Biss ist keimfrei und die Wirkung blutverdünnend, entzündungshemmend, lymphstrombeschleunigend und schmerzstillend.
Die Leitwirksubstanz ist Hirudin. Hirudin wird in der Medizin zur Gerinnungshemmung verwendet.
Vorbereitung des Patienten:
Um die Durchblutung anzuregen, kann das Tier vor der Behandlung kurz bewegt werden. Die Hautstellen an die sich die Blutegel festsetzen sollen, werden rasiert und bei Bedarf mit einer sterilen Nadel leicht angestochen.
Behandlung:
Die Behandlungsdauer beträgt zwischen 30 und 90 Minuten, der Blutegel lässt nach dem Saugvorgang von alleine los. In den meisten Fällen ist eine einmalige Sitzung ausreichend. Bei Bedarf sind aber wiederholte Behandlungen möglich.
Der gewünschte Effekt tritt meist schon während der Behandlung auf und kann über Monate anhalten. Behandelte Tiere tolerieren die Blutegeltherapie in der Regel geduldig und ohne Abwehrreaktionen.
Nachblutung:
Die Bissstelle blutet noch für eine Zeit nach durch die herabgesetzte Blutgerinnung. Je Egelbiss entsteht somit ein Blutverlust von ca. 50 ml. Nachblutungen hören von alleine auf und sollten nicht durch einen Druckverband zum Stillstand gebraucht werden.
Anwendungsgebiete:
Eine Blutegeltherapie macht insbesondere bei schmerzhaften entzündlichen Vorgängen sowie chronischen Erkrankungen Sinn und regt die Stoffwechselsituation an.
Beispielsweise bei:
- Arthritis, Arthrose
- Huferkrankungen, wie Hufrehe und Hufkrebs
- Erkrankungen des Band- und Sehnenapparates
- Spondylosen und Diskopathien der Wirbelsäule, Kissing Spines
- Nervenreizungen
- Muskelverhärtungen
- Abszessen, Seromen oder Hämatomen
- Phlegmone
- Lymphangitis
- Thrombophlebitis
- Wundheilungsstörungen
Risiken:
Unerwünschte Wirkungen bei der Blutegeltherapie sind sehr selten. Allergische Reaktionen und Wundinfektionen wären hier zu beachten.
Rechtliche Grundlagen:
Die Therapie mit Blutegeln wird auf der Dopingliste der FN mit zwei Tagen Wartezeit gelistet.