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Futtermittelunverträglichkeit beim Hund

Die Futtermittelunverträglichkeit beim Hund:

In der Praxis werden uns häufig Hunde vorgestellt, die Juckreiz- und Hautläsionen an Pfoten, Bauch, Kopf und Ohren aufzeigen. Diese Tiere leiden oft an einer Futtermittelallergie. Proteine mit großen Molekülen stehen im Verdacht für diese Unverträglichkeit verantwortlich zu sein. Aber auch immer wiederkehrende Magen-Darmstörungen, wie Blähungen, Durchfall oder Erbrechen können einen Verdacht auf eine Futtermittelunverträglichkeit aufzeigen.

Eine Futtermittelallergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf ein Futtermittelbestandteil, welches fälschlicherweise als gefährlich eingestuft wird und eine Immunreaktion hervor ruft.

Der Goldstandard zur Diagnostik stellt die Ausschlussdiät dar. Diese Diät erfolgt über mindestens 8 Wochen und eine Verbesserung der Symptome tritt frühestens nach 2-3 Wochen ein. Bei Allergikern, die mit Juckreiz reagieren, setzen wir mit guten Erfolgen in der Anfangszeit zusätzlich Apoquel oder Cytopoint ein.

Zu den Präparaten:

Apoquel: Wirkstoff Oclacitinib-Maleat

Dieser Wirkstoff hemmt die Funktion von Zytokinen. Zytokine spielen eine große Rolle bei allergischem Juckreiz. Eine tägliche Tabletteneingabe ist nötig.

Cytopoint: Wirkstoff Lokivetmabum

Dieses Präparat nutzt monoklonale Antikörper für die Blockade von Rezeptoren, welche Juckreiz vermitteln und wird einmal im Monat durch den Tierarzt injiziert.

Die Ausschlussdiät:

In dieser Zeit wird ein Alleinfuttermittel mit hydrolisiertem Protein verfüttert. Das hydrolisierte Alleinfuttermittel enthält Proteine, die so stark zerkleinert sind, dass diese keine Allergie mehr auslösen können. Auch Konservierungsstoffe, sowie Geruchs- und Geschmacksverstärker sind kaum enthalten. Das Futter ist trotzdem reich an Vitaminen und Spurenelementen, sodass jeder Vierbeiner ausreichend versorgt ist.

Eine konsequente Einhaltung ist zwingende Voraussetzung, heißt jegliche Form von Leckerchen und Kauknochen sind strengstens verboten. Alle Menschen, die Umgang mit dem Tier haben, müssen sich an die Einhaltung dieser strikten Fütterung halten.

Wenn die Ausschlussdiät einen Erfolg ergeben hat, der Hund keinen oder nur noch minimalen Juckreiz zeigt, kann mit einem vergleichbaren hydrolisiertem Alleinfuttermittel weiter gearbeitet werden, oder man probiert ein Futtermittel, welches nur eine Proteinquelle enthält, mit dieser der Hund möglichst noch keinen Kontakt hatte, oft wird Pferd, Strauß und Ziege ausprobiert.

Zu der entsprechenden Proteinquelle sollten dann auch die passenden Leckerlies mit demselben Protein genutzt werden.

Abschließend ist zu sagen, dass Futtermittelallergien, wie andere Allergien in der Regel nicht heilbar sind. Heißt sobald das Tier wieder mit dem auslösenden Allergenen in Kontakt kommt, kommt es auch wieder zu den Beschwerden. Daher muss lebenslang auf eine konsequente Fütterung geachtet werden.