Giftige Substanzen für den Hund
Für unsere Vierbeiner lauern so einige Gefahren im Haushalt oder auch im heimischen Garten. Daher ist es für dich als Tierbesitzer wichtig zu wissen, was für Substanzen eine Gefahr darstellen können.
Zu den Symptomen einer Vergiftung zählen häufig Erbrechen, extremes Speicheln, Durchfall und neurologische Störungen. Einzelne Substanzen führen zu spezielleren Symptomen, auf die wir jeweils näher eingehen werden.
Im Haushalt:
Alkohol:
Alkohol führt zu ersten Vergiftungssymptomen ab einer Menge von 5ml/kg Körpergewicht.
Avocado:
Enthaltene giftige Substanz ist das Persin in der Avocado und führt zu schweren Herzmuskelstörungen und Pankreatitis.
Koffein:
Koffein führt, ab einer Menge von 100mg/kg Körpergewicht, zu Unruhe, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen.
Schokolade:
Enthaltene giftige Substanz ist das Theobromin. Theobromin führt zu Bluthochdruck, Koordinationsstörungen und Krämpfen. Der Gehalt an Theobromin hängt vom Kakaogehalt der Schokolade ab, so liegt der Gehalt an Theobromin in Milchschokolade bei 1,5 – 2 mg/Gramm und bei dunkler Schokolade schon bei 5 – 8 mg/Gramm. Erste Symptome treten bereits bei 20 mg Theobromin/kg Körpergewicht auf.
Eine Übersicht bietet unser Schokoladenvergiftungs-Rechner. Diesen findet ihr ebenfalls auf unserer Homepage.
Lauchgewächse (Zwiebel, Knoblauch, Schnittlauch):
Diese Gewächse sind im frischen, sowie getrocknetem oder auch gekochtem Zustand giftig und führen ab 50g/kg Körpergewicht, zu einer Schädigung der roten Blutkörperchen, wodurch es zu einer Blutarmut kommen kann.
Weintrauben, Rosinen und Sultaninen:
Diese Trauben führen ebenfalls im frischen, sowie getrocknetem und gebackenem Zustand zu Vergiftungen. Schon 10g/kg Körpergewicht können zu schwerwiegenden Nierenschäden führen.
Macadamianüsse:
Ab 0,7 g/kg Körpergewicht treten erste Symptome wie Fieber und Koordinationsstörungen der Hinterhand auf.
Xylit/ Xylitol (Zuckerersatzstoff):
Diese Substanz führt beim Hund zur starken Insulinausschüttung und dadurch zu einem massiven Abfall des Blutzuckerspiegels. Als Folge kommt es zu einem Leberversagen. Minimale Mengen von 0,1 g/kg Körpergewicht können bereits Vergiftungssymptome auslösen.
Ungeeignete Medikamente im Haushalt:
Medikamente für Menschen können nicht pauschal für das Tier umgewidmet werden. Es gibt Medikamente die Hunde nicht vertragen können, wie zum Beispiel Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen und Diclofenac. Daher sollte auf eine fachgerechte Lagerung von Medikamenten geachtet werden.
Im Abstellraum:
Im Abstellraum findet man oft Reiniger, wie WC-/ oder Abflussreiniger, auch Düngemittel, Schädlingsbekämpfungsmittel oder Frostschutzmittel können dort gelagert werden. Durch den süßen Geruch, sind diese Stoffe besonders attraktiv für Hunde und sollten nicht durch den Vierbeiner aufgenommen werden können. Diese Stoffe führen ebenfalls zu einer Vergiftung.
Therapie durch den Tierarzt:
Eine zügige klinische Untersuchung und ein möglichst ausführlicher Vorbericht sind wichtig für die Behandlung einer Vergiftung. Wenn möglich sollte die giftige Substanz genau beschrieben oder die Umverpackung mitgenommen werden. Wichtige Informationen für den Tierarzt sind zum einen wann die Substanz aufgenommen worden ist und wie viel von dieser. Wurde ein Gift aufgenommen sollte der Tierarzt direkt kontaktiert werden.
Innerhalb von 2 Stunden nach der Aufnahme einer Substanz kann das Tier, durch die Injektion eines Medikamentes, zum erbrechen gebracht werden. Je nach Ausmaß der Vergiftung ist eine intravenöse Infusionstherapie nötig oder entwässernde Medikamente, um die Ausscheidung der schädlichen Stoffe über die Niere zu fördern. Auch Aktivkohle kann beim Tierarzt Anwendung finden, um Giftstoffe zu absorbieren.
Im Allgemeinen ist eine Vergiftungstherapie sehr aufwendig, intensiv und oft kostspielig und auch mit einem hohen Risiko für den Erfolg sowie Folgeerkrankungen behaftet.
In der CliniPharm/ CliniTox Datenbank gibt es weitere ausführliche Informationen der einzelnen Stoffe und weitere Fakten, wie Daten zu Giftpflanzen. Direkt zur Seite: https://www.vetpharm.uzh.ch/search.htm